Für das Jahr 2021 ziehen wir trotz COVID-19 Pandemie eine positive Bilanz. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschafteten wir ein Jahresergebnis von 8,7 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöht sich auf 428 Mio. Euro.

„Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten wir insgesamt 76 Einheiten errichten. Dabei handelt es sich um 43 öffentlich geförderte, unter anderem an der „Hiltruper Baumschule“, 5 frei finanzierte Wohnungen sowie 24 Eigentumswohnungen. Zudem wurde 1 Großtagespflege, bestehend aus 2 Einheiten, 1 Ladenlokal und eine 5-Gruppen-Kita an der ehemaligen Josefschule fertiggestellt. Unser Unternehmen war organisatorisch gut aufgestellt und konnte sich zuverlässig auf teilweise überschlagende Ereignisse, einstellen und reagieren“, berichtet der Geschäftsführer Stefan Wismann anlässlich der Veröffentlichung der Bilanz 2021.

Die Wohn + Stadtbau erzielte im Geschäftsjahr 2021 einen Jahresüberschuss von 8,7 Mio. Euro und liegt damit sogar knapp über den Erwartungen in Höhe von 8,5 Mio. Euro. Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 428 Mio. Euro (2020: 398 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss stärkt das Eigenkapital und ermöglicht dadurch die Finanzierung weiterer Neubauten und eine verstärkte energetische Modernisierung der Bestandsgebäude.

Preisentwicklungen im Baugewerbe

„Die Fortschritte auf unseren Baustellen sind beeindruckend und machen Spaß, aber die Preisentwicklung im Baugewerbe trüben die Freude“, erklärt Wismann, weiter. Die Preisentwicklungen im Baugewerbe mit den teilweise massiven Lieferengpässen sind eine echte Herausforderung.  So meldete im Januar 2021 das Statistische Bundesamt noch einen Preisanstieg von 1,9% - im Juni 2021 waren es schon 6,1 % und im November 11,8 %. So lag der Erzeugerpreisindex für Betonstahl in Stäben im Jahresdurchschnitt 2021 um 53,2 % über dem Niveau von 2020. Der Preis für Bauholz legte sogar um 61,4 % zu. Hinzu kommen stark gestiegene Kreditzinsen und wegbrechende Fördermittel der KfW-Bank, die auch in den kommenden Jahren spürbaren Einfluss in Planung und Realisierung nehmen werden.

Zum Bilanzstichtag befanden sich 741 Wohnungen, 2 Kindertagesstätten und 7 Gewerbeobjekte im Bau, davon werden in 2022 über 200 Wohnungen fertig gestellt und für 2023 werden über 500 Fertigstellungen erwartet.

Nachhaltigkeit im Fokus

Für unser Immobilienportfolio haben wir eine Klimastrategie entwickelt, um einen signifikanten Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Stadt Münster als Gesellschafterin zu leisten. Die zukünftige Modernisierungsplanung ist auf dieser Basis erfolgt. Mit den geplanten Maßnahmen wird voraussichtlich zum Jahr 2045 die Klimaneutralität des Wohnungsbestandes der Wohn + Stadtbau erreicht. Eine wichtige Funktion bei der Reduzierung der CO₂-Emissionen spielt dabei die Dachbegrünung, die bei allen Neubauten intensiv umgesetzt wird. Bei den Bestandsgebäuden ohne Flachdach realisiert man nach Möglichkeit eine Fassadenbegrünung, die die Luft durch Verdunstung kühlen und in hohem Maße CO₂ speichern kann. „Im Juni 2021 freuten wir uns über den Besuch der Landesministerin Ina Scharrenbach, die uns die Urkunde für das NRW-Förderprojekt überreichte“, erklärt Sebastian Albers, Prokurist und Abteilungsleiter der Hausbewirtschaftung und fügt hinzu, „Der Fokus in den kommenden Jahren liegt klar auf dem übergeordneten Ziel der energetischen Bestandsmodernisierung, um vor 2045 die Klimaneutralität zu schaffen. Und dass unter dem Leitgedanken ökologisch – sozial – wirtschaftlich“.

Ein erstes großes Projekt startete im März 2021 an der Pater-Kolbe-Straße im Stadtteil Amelsbüren. Die energetischen Modernisierungsmaßnahmen der acht Häuser mit 48 Wohnungen umfassen die Fassadendämmung und Neu-Verklinkerung, die Dämmung und Holzverkleidung der Treppenhaustürme sowie die Erneuerung von Fenstern und Haustüren, die im Herbst 2022 abgeschlossen werden. Diese Wohnraumverbesserung kann als Meilenstein gewertet werden. Die Energieeinsparung nach der Modernisierung liegt bei ca. 40 % und die CO₂-Einsparung bei 28 kg/Jahr/m².  Das dürfte auch die Mieterinnen und Mieter im Hinblick auf die steigenden Energiekosten von  Strom und Gas sehr freuen. 

Ausblick 2022
Für das Jahr 2022 hat sich das Unternehmen wieder viel vorgenommen: Mit den bislang größten Bauprojekten auf den ehemaligen Kasernenflächen YORK und OXFORD setzt man bereits ökologische Maßstäbe um und realisiert unter anderem eine wassersensible Freiraumgestaltung, eine umfangreiche Dachbegrünung, ein Mobilitätskonzept sowie PV-Anlagen für Mieterstrom in Kooperation mit den Stadtwerken. Zum Bilanzstichtag befanden sich außerdem 450 Wohnungen, 3 Kitas und 6 Gewerbeobjekte in der Detailplanung.

„Wir werden unseren Beitrag leisten und in Kooperation mit den Stadtwerken Münster GmbH den CO₂-Ausstoß immer weiter senken und einen zeitgemäßen Wohnstandard realisieren. Der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung bedanken sich ausdrücklich bei den zahlreichen Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen der Stadtverwaltung, den Bauschaffenden, den Architektinnen und Architekten sowie den Fachingenieurinnen und Fachingenieuren sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens für die partnerschaftliche und respektvolle Zusammenarbeit unter den besonderen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres“, fasst Wismann die Stimmung im Unternehmen zusammen.

Hier geht es zum Geschäftsbericht 2021.